Stand 2023 – Unterrichtsbesuche dienen sowohl der Anleitung, Beratung, Unterstützung als auch der Benotung durch die Ausbilder*innen. Benotet werden Unterrichtsbesuche nur durch die Fachleiter*innen, nicht durch die überfachlichen Ausbilder*innen. Die beiden Funktionen „Beratung“ und „Benotung“ sind nicht oder nur schwer zu trennen, und so wird eigentlich jeder Besuch in die Benotung der Fachleitung eingehen, egal, ob er als Beratungs- oder Benotungsbesuch tituliert worden ist. Lehrproben werden für viele Lehramtsanwärter*innen (LAA) sinnvoller, wenn andere LAA daran teilnehmen dürfen und in die Nachbesprechung einbezogen werden. Das schafft Reflexionsräume und die Möglichkeit, dass alle etwas daraus lernen können. Das Hinzuziehen von Ausbildungslehrer*innen ist in der Regel äußerst sinnvoll, denn nur sie kennen die Klasse gut genug, um etwas über den Kontext der Unterrichtsstunde beizutragen. Es ist möglich, dass Ausbilder*innen zusammen eine Lehrprobe durchführen. Dies führt zu einer terminlichen Entlastung beider Seiten und ist in der Nachbesprechung häufig aufschlussreicher als die Sicht einer Einzelperson.

Unterrichtspraktische Prüfung im Bildungslexikon


Termine für Unterrichtsbesuche rechtzeitig planen

„In den beiden Fächern finden, auch im Rahmen des selbstständigen Unterrichts, in der Regel insgesamt zehn Unterrichtsbesuche statt, zu denen die Lehramtsanwärterin oder der Lehramtsanwärter eine kurzgefasste Planung vorzulegen hat“ (§ 11 Abs. 3 OVP). „Die Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder legen im Benehmen mit der Lehramtsanwärterin oder dem Lehramtsanwärter die Termine für die Besuche fest“ (ebd.). Das heißt, die Termine werden nicht einseitig von den Ausbilder*innen entschieden. Dasselbe gilt auch für Unterrichtsbesuche bei Seminarausbilder*innen und LAA-Kolleg*innen – beides sinnvolle und bewährte Elemente der Ausbildung. Ohnehin gilt: Plane deine Unterrichtsbesuche nach deinen Vorstellungen und Bedürfnissen und besprich das rechtzeitig mit deinen Ausbilder*innen. Verteile außerdem deine Unterrichtsbesuche frühzeitig in Absprache mit den Ausbilder*innen auf den in Frage kommenden Zeitraum, dann kommst du zur Prüfungszeit nicht unnötig in Stress.

6 Tipps für deine Unterrichtsplanung bei Unterrichtsbesuchen:

  1. Plane realistisch! Reduziere auf die Hälfte von dem, was du ursprünglich angedacht hast.
  2. Plane so, dass du mindestens eine Phase Selbsttätigkeit der Schüler*innen in die Stunde aufnimmst (Stillarbeit, Gruppenarbeit und so weiter).
  3. Plane begründbar! Du wirst deine Entscheidungen im nachfolgenden Gespräch erläutern müssen.
  4. Plane solidarisch! Deine schriftliche Unterrichtsskizze sollte eine Skizze bleiben. Liefere nicht sechs Seiten ab, wenn nur ein bis zwei Seiten gefordert werden.
  5. Plane taktisch! Du musst in Lehrproben nicht gegen deine pädagogischen Prinzipien verstoßen. Ob du aber gerade bei einer solchen Gelegenheit die pädagogische Revolution eröffnen solltest, ist eine andere Frage.
  6. Plane langfristig! Ferien, Feiertage, Elterngespräche, Gruppenhospitation und so weiter nehmen dir viele Unterrichtsstunden, die du brauchst, um die Summe der geplanten Lehrproben vernünftig unterzubringen.

Infos zu Unterrichtsbesuch

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